Das Kunstmuseum Winterthur besitzt neben den Museen von Basel, Zürich und Bern die vierte grosse öffentliche Sammlung von Kunst des 20. Jahrhunderts in der Schweiz.
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Galt die Sammlungstätigkeit des Museums im 19. Jahrhundert vorerst vor allem der lokalen Kunst, so ging der entscheidende Antrieb zum Aufbau einer bedeutenden internationalen Sammlung von den Winterthurer Sammlerfamilien Reinhart, Hahnloser und Bühler aus, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Geschicke des Vereins zu bestimmen begannen. Ihnen ist es zu verdanken, dass Werke von van Gogh, Cézanne, Redon, Bonnard, Maillol, Marquet, Vuillard und Vallotton, aber auch von Marées erworben oder der Sammlung geschenkt wurden. Wesentliche Schenkungen trugen in den vergangenen Jahrzehnten dazu bei, dass die Sammlung im Bereich der klassischen Moderne eine einzigartige Breite und Dichte erreichte: 1973 erhielt der Kunstverein das Legat Clara und Emil Friedrich-Jezler mit über fünfzig Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen von Künstlern wie Braque, Picasso, Gris, Léger, Delaunay, Le Corbusier, Arp, Klee, Kandinsky, van Doesburg und Mondrian. Im selben Jahr ging die Sammlung Dr. Herbert Wolfer in seinen Besitz über, mit hervorragenden Werken von van Gogh, Sisley, Bonnard, Vallotton und einer umfangreichen Skulpturengruppe Aristide Maillols. Durch Ankäufe, teilweise mit Hilfe der Volkart Stiftung, konnten diese Gruppen substantiell ergänzt werden, so durch Werke von Jawlensky, Kandinsky, Kokoschka, Lehmbruck, Brancusi, Miró, Magritte, Taeuber-Arp, Torres-García.
In der Nachkriegszeit bilden die Gemälde von Morandi einen Schwerpunkt, aber auch die Werkgruppe von Giacometti, die dem Kunstmuseum als Dauerleihgabe der Alberto Giacometti-Stiftung zur Verfügung steht. Aehnliche Schwerpunkte wurden auch für die neuere Kunst gebildet, so mit der italienischen Kunst - Fontana, Manzoni, Kounellis, Mario Merz, Marisa Merz -, der amerikanischen Malerei - Guston, Hesse, Agnes Martin, Kelly, Mangold, Marden, Tuttle - und Richter, dem ein eigener Saal gewidmet ist. Unter den jüngeren Künstlern ist Schütte besonders gut vertreten.
Im Erdgeschoss des Kunstmuseums befindet sich das Graphische Kabinett: hier werden regelmässig Zeichnungen und druckgraphische Blätter aus der Graphischen Sammlung gezeigt, in der ähnliche Schwerpunkte zu finden sind. Ein vor kurzem erschienener Bestandskatalog dokumentiert diesen Teil der Sammlung ausführlich.
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